Wolfspfotenpfad 2011
31. Juli 2011
Schweinfurter Tagblatt


„Die Wölfe werden irgendwann ankommen“


Unterwegs auf dem Wolfspfotenpfad






„Die rote Kappe würde ich besser abnehmen!“ scherzt Markus Bathen zum Beginn des Wolfspfotenpfads am Sportheim. Die Tour wird vom Schweinfurter Jack Wolfskin-Store gesponsert, die über 120 Teilnehmer wandern tatsächlich auf den Spuren von Isegrim.

Nicht wenige haben ihre Hunde zum „Wanderspaß in Wasserlosen“ mitgebracht. Es geht auf sechs Routen zu Hügelgräbern, Bildstöcken, einem Kohlemeiler - oder eben auf den Wolfspfotenpfad. Die Gemeinde hat, dank Ortsteil Wülfershausen, den Wolf schon im Wappen, erklärt Gästeführerin Margit Markert von der Allianz Oberes Werntal: In dem Fall ist er sogar mit einer Keule bewaffnet. Auf knapp acht Kilometern Rundweg gibt es einiges Amüsantes und Lehrreiches zu erfahren. Ralf Bergmann, Storemanager des Schweinfurter Jack-Wolfskin Stores berichtet über die 500 Jahre alte Hutebuche an der Lourdes-Kapelle etwa, die eigentlich eine Eiche ist.... –

Moderne Kirchenkunst gibt es in der ehemaligen Lourdes-Grotte zu bestaunen, 1890 durch die Frau eines Heimkehrers aus dem Franzosenkrieg gestiftet: Mit dem Würzburger Dombaumeister Hans Schädel, dem Oberndorfer Maler und Bildhauer Gustl Kirchner und dem Bergtheimer Bildhauer Karl Hornung legten in der Kapelle gleich drei namhafte Künstler Hand an, schufen ein leuchtendes Betonglasfenster ebenso wie im Stil der Moderne die Marienfigur mit Kind. Im Dreißigjährigen Krieg untergegangen ist die Wüstung Höchstadt - hier fand sich mitten auf dem Acker Schutt des von Schweden niedergebrannten Dorfs, entstanden aus einer uralten Keltensiedlung. Es soll drei Überlebende gegeben haben. Seit 2007 erinnert ein Gedenkstein der Schule Poppenhausen an die Ortschaft.

Spezieller Gast ist Markus Bathen, seines Zeichens Wolfsexperte des Naturschutzbunds (NABU) in der Lausitz: „Die Wölfe werden irgendwann ankommen“, lautet seine Prognose für Rhön, Spessart und Odenwald: Gerade mal 400 Kilometer Entfernung sind es bis zur Lausitz, wo elf von zwölf deutschen Rudeln leben, Familienverbände mit etwa acht Tieren. Für die ausdauernden Wanderer eine Reise von zehn Tagen oder Nächten. Wild wie Hirsche, Wildschweine, Hasen und Rehe gebe es in deutschen Wäldern in Hülle und Fülle, sagt Jäger Bathen – und vielleicht ist schon einer durchgezogen? Geradezu unsichtbar bewegten sich die Einwanderer aus Polen vorwärts. Eine Wolfsspur sei von der eines Hundes kaum zu unterscheiden, weiß der Naturschützer. Allerdings: der Wolf läuft, schnürt geradlinig, während sein domestizierter Verwandter mal hier hin, mal dorthin springt. „Willkommen Wolf!“ nennt sich das NABU- Projekt, den Auftritt auf dem Wolfspfotenpfad will Bathen auch als Imagewerbung für ein Tier verstanden wissen, das seit dem Mittelalter nahezu ausgerottet wurde.....

Text: Uwe Eichler

 
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Margit Markert
An den Baumgärten 18
97490 Maibach
09725/ 5640
01578/ 36 13 277
margitmarkert@gmx.de
 
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